Dolby Vision: So optimiert ihr mit der Technik das Bild eures Fernsehers (2024)

1. Was ist Dolby Vision?
2. Technik wird noch nicht voll ausgeschöpft
3. Wie aktiviere ich Dolby Vision?
4. Dolby Vision: Viele Anbieter und TV-Hersteller machen mit
5. Ist Dolby Vision gleich 4K?
6. Smartphones und andere Geräte
7. Ist Dolby Vision das gleiche wie Dolby Atmos?
8. Dolby Vision IQ: Anpassung ans Umgebungslicht

Modernere Fernseher und Monitore verfügen inzwischen oft über HDR, eine Technologie, mit der Bilder heller, detailreicher und farbiger dargestellt werden. Dolby Vision geht noch einen Schritt weiter, indem diese optisch verbesserten HDR-Inhalte dynamisch gestaltet werden. Dolby Vision baut also auf der HDR-Technik auf.

Dank der HDR-Technik (High Dynamic Range) werden größere Helligkeitsbereiche im Fernsehbild erzeugt, von ganz dunklen, bis hin zu sehr hellen Tönen. Bildstellen werden aufgehellt, Farben werden intensiver und tiefer und Nachtszenen wirken merklich atmosphärischer. Generell sieht das Bild natürlicher aus.

Dolby erweitert diese Technologie mit Dolby Vision. Denn klassisch werden HDR-Inhalte lediglich mithilfe von statischen Metadaten (Hintergrunddaten des Mediums) dargestellt. Das heißt, dass Eckdaten wie Helligkeit und Sättigung für jeden Film und jede Datei einmalig festgelegt werden und sich über die gesamte Laufzeit nicht verändern.

Das ist aber natürlich besonders ungünstig, wenn etwa die Helligkeit im Film über die Laufzeit hinweg eigentlich immer wieder stark schwankt, die HDR-Bildanpassung aber bei einem statischen Durchschnittswert bleibt. Dadurch ist die Bildoptimierung in vielen Szenen nicht mehr optimal, besonders in Szenen mit starken Schwankungen der Helligkeit. Hier kommt Dolby Vision ins Spiel.

Was ist Dolby Vision?

Dolby Vision verwendet nämlich keine statischen, sondern dynamische Metadaten. Auf diese Weise können von den Erstellern des Mediums für jede Szene unterschiedliche Vorgaben für Helligkeit und andere Bildwerte gemacht und in den Metadaten hinterlegt werden. Für jede Szene, sogar für jeden Frame (Einzelbild) sind diese Metadaten individuell einstellbar. Dolby Vision "reagiert" nun auf diese ständige, blitzschnellen Änderungen in den Metadaten und passt die Bildwerte für jeden einzelnen Frame separat anhand der vorliegenden Daten an.

Das Ergebnis: Mit Dolby Vision können die ohnehin schon brillanten HDR-Inhalte noch besser dargestellt werden. Die Farben sind dank der dynamischen Darstellung noch stärker gesättigt und die Unterschiede zwischen Licht und Schatten zeichnen sich noch schöner ab. Das geht sogar so weit, dass sehr helle Stellen im Film blendend hell werden können und die individuelle Einstellung der Beleuchtungszonen noch besser wird.

Technik wird noch nicht voll ausgeschöpft

Auch auf technischer Seite gibt es hier deutliche Besserungen. Normale HDR-Inhalte arbeiten mit einer Farbtiefe von 10 Bit, deshalb wird auch meist die Bezeichnung HDR10 verwendet. Dolby geht hier noch weiter und ermöglicht die Aufnahme und Darstellung von Aufnahmen in 12 Bit. Das ist aber nur auf dem Papier eine Besserung, denn noch gibt es auf dem Markt keine TV-Bildschirme, die in der Lage sind, Inhalte in 12 Bit darzustellen.

Ebenso sind die Spitzenhelligkeitswerte bei Dolby Vision deutlich höher als bei HDR10. Gewöhnliche HDR-Aufnahmen werden nur bis zu einer Spitzenhelligkeit von 1.000 Nits (Leuchtdichte) angezeigt. Bei Samsungs HDR10+-Technologie sind immerhin 4.000 Nits möglich, Dolby kommt nach eigenen Angaben auf Helligkeiten von bis zu 10.000 Nits. Doch auch hier gibt es bei der Technik noch Nachholbedarf - moderne Fernsehgeräte unterstützen aktuell höchstens 2.000 Nits als Spitzenhelligkeit.

Wie aktiviere ich Dolby Vision?

Grundsätzlich könnt ihr die Vorteile von Dolby Vision nur auf Fernsehgeräten nutzen, die HDR-fähig (HDR-ready) sind und über Dolby Vision-Technologie verfügen beziehungsweise das Dolby-Format verarbeiten können. Unter anderem sind viele OLED-TVs mit der notwendigen Technik ausgestattet, aber auch andere Smart-TVs im mittleren und sogar einige im unteren Preissegment verfügen inzwischen über die nötigen Voraussetzungen.

Wichtig zu wissen ist noch, dass natürlich nicht jeder HDR-fähige Fernseher auch über Dolby Atmos-Technologie verfügt. Im Zweifelsfall hilft hier immer ein Blick auf das Produktblatt, dem ihr die entsprechenden Angaben problemlos entnehmen könnt.

Natürlich könnt ihr auf eurem Smart-TV weiterhin nur die Inhalte in Dolby Vision-Qualität genießen, die HDR-kodiert sind und im dynamischen HDR-Format vorliegen. Gerade bei der Serien- und Filmproduktion hat sich dieser Standard in den letzten Jahren jedoch vermehrt durchgesetzt. Auch bei Streaminganbietern wie Netflix werden immer mehr Inhalte im dynamischen HDR-Format bereitgestellt.

Dolby Vision auf Blu-ray-Player, Konsole und Co.

Seht ihr Inhalte über ein zusätzlich an euren Fernseher angeschlossenes Gerät (eine Blu-ray-Disc über einen Blu-ray-Player oder ein Videospiel über eine Spielekonsole), muss dieses Wiedergabegerät über einen für Dolby Vision optimierten Decoder verfügen. Auch hier hat sich der Markt den Bedürfnissen der Kunden in den letzten Jahren vermehrt angepasst: Moderne Blu-ray-Player und Spielekonsolen wie etwa die Xbox Series X/S verfügen über entsprechende Decoder.

Zu guter Letzt ist dann aber noch der Anschluss wichtig. Denn damit Dolby Atmos-Inhalte überhaupt einwandfrei an euren Smart-TV gesendet werden können, müsst ihr das entsprechende Gerät per HDMI-Kabel an euren Fernseher anschließen.

Welches HDMI-Kabel brauche ich für Dolby Vision?

Wichtig dabei ist, dass es sich dabei um eine HDMI 2.1-Verbindung oder einen neueren Übertragungsstandard handelt. Entsprechende Informationen könnt ihr meist neben den Anschlussbuchsen oder in den Produktbeschreibungen eurer Geräte sehen. Auch das HDMI-Kabel muss zwingend eines sein, dass HDMI 2.1-kompatibel ist.

Dolby Vision: Viele Anbieter und TV-Hersteller machen mit

Dolby Vision-kompatible Inhalte findet ihr aktuell vor allem bei großen Streaminganbietern wie Netflix, Disney+ oder Amazon Prime Video. Entsprechende Serien und Filme sind meist mit dem passenden Logo gekennzeichnet. Besonders größere und kostspieligere Produktionen werden oft optional mit Dolby Vision bereitgestellt.

Mittlerweile haben auch die meisten TV-Hersteller das Bedürfnis vieler Kunden nach Dolby Atmos-kompatiblen Geräten erkannt. Panasonic, LG, Philips, Sony und viele andere Hersteller haben Dolby Atmos-fähige Fernseher im Repertoire, sowohl kleine als auch große Geräte. Moderne Blu-ray-Player und Konsolen können, wie erwähnt, meist auch problemlos mit dem Dolby Atmos-Format umgehen.

Ist Dolby Vision gleich 4K?

Der Begriff 4K bezieht sich auf die Auflösung eines TV-Gerätes und gibt an, wie viele Pixel auf dem Fernsehbild maximal dargestellt werden können. Die Auflösung ist somit maßgebend dafür, wie detailreich und fein das Bild ist, hat aber wenig mit der eigentlichen Farbintensität oder der Helligkeit zu tun. Dolby Vision ist hingegen eine eigene Bildtechnik, die andere Bereiche optimiert.

Viele 4K-Fernseher verfügen zwar auch über HDR und Dolby Vision, beide Technologien stehen ansonsten jedoch in keinem direkten Zusammenhang. Kombiniert können 4K und Dolby Atmos das Bild allgemein noch besser darstellen, als es einer der beiden Standards alleine könnte.

Smartphones und andere Geräte

Dolby Vision war lange Zeit den Fernsehern vorbehalten. Smartphones, Tablets und PC-Monitore waren allenfalls in der Lage HDR-Inhalte zu verarbeiten. Aber auch das hat sich in jüngster Zeit geändert. Neuere Smartphones wie das iPhone 14 Pro Max oder das Samsung Galaxy S23 sind dazu in der Lage, Dolby Vision sowohl aufzunehmen als auch wiederzugeben.

Mit der Zeit dürfte sich der Standard noch auf deutlich mehr und vor allem auch auf günstigeren Geräten durchsetzen. Natürlich gilt hier aber weiterhin die gleiche Regel wie bei Smart-TVs: Inhalte können nur mit Dolby Vision abgespielt werden, wenn diese auch für HDR kodiert sind und die notwendigen dynamischen Metadaten vorliegen.

Ist Dolby Vision das gleiche wie Dolby Atmos?

Passend zum Bildoptimierungs-Standard Dolby Vision hat das Unternehmen Dolby auch im Audiobereich ein entsprechendes Pendant etabliert: Dolby Atmos. Das ist ein 3D-Soundformat, welches den Klang von Serien, Filmen und anderen Inhalten möglichst optimal im Raum verteilt.

Geräusche fliegender Vögel werden beispielsweise an hohen Stellen im Raum ausgegeben, Wellengeräusche etwa auf Bodenhöhe. So soll noch mehr das Gefühl entstehen, dass ihr euch mitten in der Szenerie befindet. Diese Technik kennt ihr wahrscheinlich am ehesten aus dem Kino, wo sie inzwischen zum Standard geworden ist.

Dolby Vision IQ: Anpassung ans Umgebungslicht

Mit Dolby Vision IQ brachte Dolby im Jahr 2020 eine verbesserte Version ihres verbesserten HDR-Formats auf den Markt. Hierbei handelt es sich um eine Technologie, die mithilfe von Sensordaten das auf dem Fernseher ausgegebene Bild automatisch an das Umfeld anpasst.

Das Bild wird noch besser optimiert, da hier als Grundlage für die Optimierungen nicht nur die dynamischen Metadaten des Films oder der Serie herangezogen werden, sondern auch Faktoren wie Standort des TV-Gerätes oder Raumhelligkeit.

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